Panorama vom Lilienstein an einem Herbstmorgen
Dem Königstein gegenüber erhebt sich auf der rechten Elbseite sein höherer und gewaltigerer Zwillingsbruder, der Lilienstein. Die Deutung dieses Namens ist bisher noch nicht gelungen. Am wahrscheinlichsten dünkt uns die Ableitung vom volkstümlich umgestalteten Heiligennamen Ägidius ="Gilgen" oder "Ilgen", slawisch "Jili".
(Quelle Georg Pilk)
Der Lilienstein mit seinen 415 m Höhe ist nicht nur einer der beliebtesten Tafelberge in der Sächsischen Schweiz, sondern auch das Wappen-Motiv für den Nationalpark Sächsische Schweiz. Er besitzt seit dem Mittelalter eine sehr bewegte Geschichte. Eine erste nenneswerte Erwähnung findet die böhmische Burg auf dem Lilienstein. Sie war der Burganlage des gegenüberliegenden Königsteines vermutlich untergeordnet. Dennoch weisen Ausgrabungen auf ein Bauwerk im Bereich des Felsplateaus hin (siehe Zeichnung aus Georg Pilk: Lilienstein. In: Alfred Meiche (Hg.): Die Burgen und vorgeschichtlichen Wohnstätten der Sächsischen Schweiz. Dresden 1907)
Im Jahr 1708 bestieg August der Starke, Kurfürst von Sachsen, den Lilienstein und ließ dafür Stufen auf der Südseite einschlagen. Der vier Meter hoher Obelisk an der Ostseite des Liliensteins (Nachbildung) erinnert daran.
Heute gelangt man über 2 Zugänge, den Nord- und den Südaufstieg, auf das Felsplateau. Hier befindet sich eine kleine Gastwirtschaft und der weithin sichtbare, 16 Meter hohe Obelisk des Gebirgsvereines Sächsische Schweiz (1889 errichtet; anlässlich 800 Jahre Haus Wettin). Von mehreren Aussichten kann man sich einen kompletten Rundblick über die Sächsische Schweiz verschaffen. Dieses Panoramafoto wurde an der Nord-West Aussicht aufgenommen.